Malmö Open 2023
Malmö Open:
Endlich, mein erstes Turnier 2023 steht vor der Tür – Malmö Open! 😀
Nachdem es im letzten Jahr aufgrund der Pandemie kurzfristig abgesagt werden musste, fand es nun von 10. – 12. Februar in Malmö statt.
Malmö Open ist eines der weltweit größten Para-Sport Events mit mehr als 1.000 Teilnehmern aus 26 unterschiedlichen Ländern in 12 verschiedenen Sportarten. Die Bewerbe werden alle in Leistungsklassen unterteilt. Das Niveau geht von völligen Anfängern bis hin zur Weltspitze.
Am Donnerstag um 08:00 Uhr hob der Flieger aus Wien Richtung Kopenhagen ab, wo es anschließend mit dem Zug weiter nach Malmö ging. Meine Eltern und mein Bruder flogen als Unterstützung mit zum Turnier. Ebenso sind 2 meiner in Schweden lebenden Onkel zum Zuschauen angereist, was mich besonders freute!
Freitagnachmittag startete das Turnier mit dem Doppel-Bewerb. Da ich keinen Doppel-Partner hatte, wurde mir jemand zugelost. Ich bekam also eine junge Irin an meine Seite gestellt, die in der Rolli-Klasse 3 spielt.
Da nur ganz wenige Rollifahrer sich für den Doppel-Bewerb angemeldet haben, gab es nur 2 3er Gruppen. In unserer Gruppe waren noch 2 weltklasse schwedische Paarungen – das Duo Olsson/Nyholm und Öhgren/Norgren.
Wenig überraschend verloren wir beide Gruppenspiele ohne Satzgewinn und wurden daher 3. in der Gruppe. Anschließend spielten wir gegen die Drittplatzierten der anderen Gruppe – 2 junge Mädchen, von denen die eine erst vor kurzem mit dem Tischtennis Spielen begonnen hat.
Dieses Mal konnten wir uns mit 3:0 durchsetzen und belegten damit den insgesamt 5. Platz im Doppel-Bewerb! 😁
Am nächsten Tag ging es bereits zeitig in der Früh los, denn da standen die Spiele in den verschiedenen Leistungsklassen am Plan. Gespielt wurde gemischt (Rollstuhlfahrer und stehende Spieler) in den Leistungsklasse 1-4. Ich war in der zweitstärksten Klasse angemeldet. In meiner Gruppe waren noch zwei Schweden und ein Ire, alles stehende Spieler.
Tatsächlich musste ich leider auch hier drei 0:3 Niederlagen hinnehmen und wurde Gruppenletzter. Wobei das Niveau wirklich auch sehr hoch war! Dennoch konnte ich phasenweise gut mitspielen und mir tolle Punkte erkämpfen.
Die jeweils 3. und 4. Platzierten der Gruppen spielten dann eine eigene K.O Phase. In meinem Kreuzspiel bekam ich es mit einem Finnen zu tun – auch ein „Geher“. Diesmal war ich aber schon gut eingespielt und konnte meine bisher beste Leistung abrufen. Ich zwang mein Gegenüber in den entscheidenden 5. Satz. Dort hatte er jedoch den besseren Start und zog mit 9:4 davon. Dann konnte ich allerdings wie durch ein Wunder befreit aufspielen und gewann 6 Punkte in Folge. Letztendlich konnte ich den Satz mit 13:11 und somit das Match für mich entscheiden!
Mein erster voller Erfolg! 😀
In der nächsten Runde spielte ich wieder gegen einen stehenden Schweden. Da ich jetzt schon besser eingespielt war, konnte ich wieder gut mitspielen und die Sätze recht knapphalten. Dennoch hat es leider nicht ganz gereicht und ich verlor dieses Spiel mit 0:3.
Ein Tag weniger Erfolge – aber mit vielen und wichtigen Erfahrungen!
Am Sonntag war dann eigentlich der „wichtigste“ Tag, den da wurden in den verschiedenen (Rollstuhl-) Klassen gespielt. Ich spiele bekanntlich in der Klasse 4. Aufgrund nicht ausreichender Anmeldungen wurden die Klassen 4 und 5 jedoch zusammengelegt.
Ich kam in eine Gruppe mit dem schwedischen Top 20 der Welt Spieler Isak Nyholm und einem schwedischen jugendlichen, der erst seit kurzem mit Tischtennis angefangen hat.
In meiner ersten Partie gegen Isak war ich wohl noch etwas in Ehrfurcht erstarrt und habe den ersten Satz deutlich abgegeben. Danach habe ich mich wieder etwas gefangen und konnte einige Nadelstiche setzen. Doch leider nicht genügend und damit endete auch diese Partie ohne Überraschungen mit 0:3.
In meinem zweiten Gruppenspiel spielte ich gegen den Neuling aus Schweden und konnte mich demnach auch ohne Probleme in 3 Sätzen durchsetzen.
Damit wurde in Gruppenzweiter und habe mich für das Viertelfinale qualifiziert. Dort wartete schon Magnus Norgren auf mich – die Nummer 30 der Welt.
Wieder startete ich etwas verhalten in das Match und musste Magnus seine Überlegenheit im 1. Satz anerkennen. Herauszuheben ist sein Hammer auf seiner Vorhand, da haut er den Ball mit 200 km/h um die Ohren. Zum Glück hatte ich jedoch mein Trainerteam Doris und Thomas mittels Livestream aus Wien wieder mit dabei. Mit denen konnte ich zwischen den Sätzen immer die Taktiken besprechen.
Nachdem ich auch den 2. Satz deutlich verlor, konnte ich mit der letztlich richtig angepassten Taktik im 3. Satz nochmal mein Können unter Beweis stellen. Ich spielte mit ihm auf Augenhöhe und konnte den Satz bis auf 9:9 offenhalten. Leider gelangen dem Magnus dann 2 schöne Punkte und er gewann das Match.
Dennoch war dieses Match zum Abschluss mein deutlich stärkstes!
Am Abend waren wir noch gemütlich in einem schönen Lokal essen, bevor wir am nächsten Tag wieder die Rückreise angetreten haben.
Malmö Open war ein wunderbares Turnier und ein perfekter Einstieg in das Turnierjahr 2023!
Dass ich vorne nicht mitspielen können werde, war klar. Aber ich habe wichtige Erfahrungen gemacht und tolle Menschen kennengelernt. Organisatorisch war auch alles Einwandfrei. Nächstes Jahr komme ich gerne wieder!